Devon Circuit – Ein Wochenende im sattesten Grün Englands
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Nach Sizilien wirds dieses Mal wieder "gemütlicher" angegangen. Kein Inselquerfeldein in Hochsommerhitze, keine staubigen 80-Kilometer-Etappen. Stattdessen: ein spontanes Micro-Adventure im Südwesten Englands.
Andreas und Andi, zwei Tyrell-Piloten, die sich in London in den Zug setzen und Richtung Küste verschwinden. Ziel: Barnstaple, ein kleiner verschlafener Ort, der perfekt für einen Wochenendausflug taugt.
Anreise – ein kleiner Tipp für Faltrad-Reisende
Mit Bahn und Bus geht’s bequem raus aus London. Wer wie wir mit Falträdern unterwegs ist, sollte wissen: Bei National Express müssen die Bikes in Säcken verpackt sein – sonst wird’s schwierig mit der Mitnahme. Wir hatten zum Glück noch schnell welche organisiert. Ein kleines Detail, das uns später viel Stress erspart hat.
Die Räder – zwei Tyrell IVE Adventure in ihrem Element

Mit dabei waren zwei hellgraue Tyrell IVE Adventure, aufgebaut für genau solche Wochenenden:
Andis IVE
- hinterer Gepäckträger + Packtasche
- kleine Oberrohrtasche für Snacks & Kleinkram
- Food Pouch am Lenker
- vorderer Gepäckträger für die Fototasche
- eine Flasche im Rahmen
- zweite Flasche an der Sattelstütze via Fidlock
Andreas’ IVE
- große Fronttasche
- größere Oberrohrtasche
- Fidlock Flaschenadapter im Rahmen
- geliehene Satteltasche vom Gravelbike
- Beide Bikes: 50-mm-Bereifung – was sich noch als Gold wert herausstellen sollte.
Die Route – Exmoor, Steilküsten und Sandstrände


Unser Devon Circuit:
125 km, 2.300 hm, zwei Übernachtungen, gefahren gegen den Uhrzeigersinn.
Zuerst durchs Exmoor, dann zwei Tage entlang der legendären Steilküsten Devons.
Devon ist tückisch. Keine langen Anstiege wie in den Alpen, sondern immer wieder kurze, brutale Rampen. 15–20 % sind hier völlig normal.
Andreas, der Triathlet, vorneweg.
Andi, die Frühjahrsmüdigkeit noch in den Beinen, hinterher.
Beide: lächelnd und fluchend zugleich.

Doch Devon entschädigt. Sattes Grün, endlose Weiden, Schafherden, Rothirsche, und manchmal – wie aus dem Nichts – halbwilde Exmoor-Ponys. Und das alles im gefühlt wärmsten Frühjahr seit Wetteraufzeichnung.

Lynmouth – ein Küstenort wie aus einem alten Roman
Mit etwas Verspätung rollen wir nach Lynmouth. Der letzte Abschnitt war eigentlich gesperrt, aber na gut – man kämpft sich eben durch.
Das Meer plötzlich unter uns, die Hügel hinter uns, Abendlicht und salzige Luft.




Wir treffen zwei Hippies, die uns einen Schlafplatz am Strand empfehlen.
Minimal-Camping, nur Plane und Schlafsäcke.
Die Nacht bleibt mild, 18 Grad, windstill, die See ruhig.
Ein teures Bier an der Bar – aber nach diesen Anstiegen schmeckt es wie ein Geschenk.
Der steilste Anstieg – und das Valley of Rocks
Tag zwei beginnt mit einem Paukenschlag: 25 % Steigung direkt aus Lynmouth hinaus. Einfach so.

Man muss hoch, wenn man das legendäre Valley of Rocks erleben will.
Das Valley ist… surreal:
ein trockenes Küstental mit bizarren Schieferfelsen
Ziegen klettern über die Klippen
enge Wege mit Blick auf das offene Meer
Ein Ort, der wirkt wie eine Mischung aus Mittelmeer und Nordatlantik. Geschichte, Mythos, Postkartenmotiv in einem.


Auf den halb gepflasterten, halb graveligen Wegen lassen wir etwas Luft aus den Reifen, runter auf angenehme 3 bar. Plötzlich schweben die Bikes über die Küste.
Ein Bilderbuchpanorama folgt den nächsten. Klippen, Buchten, Lichtspiele. Und irgendwann findet man den perfekten Platz für eine Brotzeit. Es ist schwer in Worte zu fassen – Devon man einfach selber erleben.


Woolacombe – der Strand, der nicht nach England aussieht
Unser Tagesziel: die ewigen Sandstrände von Woolacombe.
Und ehrlich: So etwas erwartet man hier nicht.
Kilometerlang, goldgelb, breit – ein Strand wie in Kalifornien, Australien??!!


Wir schmeißen uns in den Sand, öffnen ein Bier und genießen zwei Stunden Sonne.
England? Wirklich?



Danach rollen wir weiter Richtung Saunton Sands / Crow Point, wo wir uns den nächsten Schlafplatz suchen.
Bei Saunton füllen wir noch Futter nach: zwei riesige Portionen Fish & Chips für den Abend.

Dann, kurz vor Sonnenuntergang, finden wir wieder eine perfekte Stelle in den Dünen.
Minimal Camping, Runde zwei.
Die Falträder samt Gepäck trägt man die letzten Meter durch den Sand – es fühlt sich nach Abenteuer an.


Mini-Abenteuer, maximale Wirkung
Ein spontanes Wochenende, kaum Vorbereitung, und trotzdem fühlt es sich an wie eine Woche Urlaub. Genau das mögen wir und das Tyrell IVE Adventure so sehr: Losrollen, entdecken, schlafen wo’s passt.
Nur eines nehmen wir mit für das nächste Mal:
Ein kleineres Kettenblatt wäre bei 20 % Steigungen nicht die schlechteste Idee.

Wohin geht die nächste Reise?
Wir planen schon für das Frühjahr 2026.
Habt ihr eine Empfehlung?
Eine Region mit kurzen, knackigen Etappen, viel Natur und gerne einer Portion Überraschung?
Schreibt uns – das nächste Tyrell-Abenteuer wartet schon. Oder noch besser, fahrt mit ;-)

